Stille ist ein schönes Geräusch - wie fühlt es sich an, taub zu sein?
In dem Dokumentarfilm „Stille ist ein schönes Geräusch“ gibt Nathalie Lamb Einblicke in das Leben
von sechs tauben Menschen, die ihren Alltag mit oder ohne Cochlea-Implantat bestreiten.
Seit dem 14. November ist der Film in der ARD-Mediathek abrufbar.
Wir sprechen mit der Regisseurin über den Film und ihre Erfahrungen, die sie dabei gesammelt hat.
2019 startete das Filmprojekt, das jetzt in der Reihe „Junger Dokumentarfilm“ des SWR ausgestrahlt wurde.
Ausgangspunkt war Nathalie Lambs Wunsch, dieses „Wunder der Technik“, das Cochlea-Implantat,
und ihre Nutzer sichtbar zu machen.
Lamb selbst ist mit einer gehörlos geborenen Schwester, die mittels CI das Hören und die Lautsprache lernte, aufgewachsen.
Diesen Prozess wollte Lamb ursprünglich in einem Kurzfilm festhalten. Herausgekommen ist ein 80-minütiger Dokumentarfilm,
der sechs verschiedene Perspektiven aufweist: Pina, die jüngste CI-Trägerin im Film,
erhielt ihre Diagnose Hörschädigung erst vergleichsweise spät. Während die im Film Vierjährige das Hören und Sprachverstehen noch aufholt,
kann sie mit Gebärdensprache im Kindergarten für Hörgeschädigte kommunizieren. Tamia hingegen erhielt Diagnose und CI frühzeitig.
Mit ihren „Öhrchen“, wie sie die Prozessoren nennt, nimmt sie am Unterricht und den Aufführungen ihrer Ballettschule teil.
Romeo ist der Erstgeborene von drei Geschwistern einer gebärdensprachorientierten Familie. Seine zwei jüngeren Geschwister sind hörend.
Er besucht mit Unterstützung eines Gebärdensprachdolmetschers die Regelschule. Student Anton erinnert sich an seine CI-Versorgung als Kind.
Die Prozessoren geben ihm Sicherheit, auch wenn er sie hin und wieder bewusst ausschaltet. Zrinka hat mit Cochlea-Implantat zwar gehört,
ihr Zuhause wird aber die Gebärdensprache. Sie entscheidet sich schließlich gegen das CI. Kalle wiederum ist spätertaubt.
Mittels der Cochlea-Implantate kann er wieder an seinem gewohnten Alltag teilnehmen und ist dankbar für diese „dolle Erfindung“.
Wir sprechen mit Regisseurin Nathalie Lamb über ihre Beweggründe, die Dreharbeiten und filmische Umsetzung des Themas.
Der Film kann hier angeschaut werden:
link zum Film